Liebe Kundinnen, liebe Kunden,

im Jahr unseres 100-jährigen Bestehens stellen wir uns als Teil der DIN-Gruppe für die Zukunft auf – mit einem neuen Namen. 

Am 22. April 2024 ist es so weit:

Aus Beuth Verlag wird DIN Media. 

Mehr über unsere Umbenennung und die (Hinter)Gründe erfahren Sie hier.

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Ihr Beuth Verlag

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Rezensionen

Lesen Sie hier die Besprechungen zu unseren Fachpublikationen!

  • Rezension von Dr. Christian Glaser, Würth-Gruppe: Vor ein paar Jahren wurde in einem Artikel des Harvard Business Managers provokant gefragt, ob Christoph Kolumbus es auch heute noch – unter Einsatz der modernen Risikomanagementverfahren – gewagt hätte, einen Seeweg nach Indien zu suchen. Es wird philosophiert, ob er aufgrund der hohen Risiken die Fahrt scheuen würde, die Chancen für ihn überwiegen könnten oder ob er durch den Abschluss einer Versicherung seine Risiken abwälzen und lossegeln würde. Diese Frage lässt sich wohl nie beantworten.

    Was sich allerdings eindeutig beantworten lässt, ist die Tatsache, dass in den letzten Jahrzehnten die Möglichkeiten, aber auch die Komplexität im Risikomanagement, deutlich gestiegen sind. Auch neue Bedrohungen, wie etwa Cyberrisiken, erfordern ein umfassendes Risikomanagement bzw. eine Anpassung bestehender Prozesse an neue Gefährdungssituationen.

    Die zunehmende Bedeutung beziehungsweise Emanzipation des Risikomanagements vom generellen Management zeigt sich auch in der weitgehend als Best Practice akzeptierten Norm DIN ISO 31000, die sich explizit dem Risikomanagement widmet und in über 60 nationale Normen übernommen wurde.

    Frank Herdmann nimmt den Leser auf eine anregende, zweisprachige Reise in die Welt der praktischen Umsetzung eben dieser Norm mit. Ihm gelingt dabei sehr gut, einerseits kurz und bündig – ohne endlose Wirrungen und Verästelungen - die wichtigsten Themenbereiche darzustellen. So beispielsweise angefangen mit den Gründen für den Umgang mit Risiken noch in der Einleitung oder aber der erfolgskritischen Integration des Risikomanagements in die alltäglichen Managementbereiche, bis hin zu methodisch-operativen Fragestellungen, wie etwa der richtigen Auswahl von Risikobeurteilungstechniken etc. Andererseits ergänzt er das Ganze sehr gut durch zahlreiche, eingesetzte Grafiken und verweist auch punktuell auf weiterführende Inhalte. Dies ermöglicht eine kompakte Information, speziell wenn das Buch herangezogen wird, um nur eine punktuelle Information zu erhalten.

    Das Buch ist wohl hauptsächlich für eine überblicksartige Information geeignet. Ein Neuling im Themengebiet kann sich zwar auch einen guten Überblick verschaffen, kommt aber wohl nicht umhin in einzelnen Spezialfragestellungen und –gebieten auf umfassendere Detailinformation zurückzugreifen.

    Der wohl größte Mehrwert dieses Buchs ist die Kompaktheit und Praxisrelevanz. Beides sollte und wird wohl in besonderem Maße kleinen und mittelständischen Unternehmen zugutekommen. Häufig fehlt es ebendiesen noch an konkreten Hilfestellungen dabei, ein für die individuellen Anforderungen passendes, ganzheitliches Risikomanagementsystem einzuführen. Hier kann und wird das vorliegende Werk mit seinen lediglich drei Schritten für eine erfolgreiche Umsetzung des Risikomanagements in der Praxis wohl sehr wertvolle Dienste leisten. Wie bei der Lektüre jedes Buchs gilt aber auch hierbei: sie kann nur ein Denkanstoß geben, die konkrete praktische Umsetzung obliegt immer noch den Managern und Führungskräften.

    Das vorliegende Buch ist jedem zu empfehlen, der sich mit der Umsetzung der ISO 31000:2018-Norm im eigenen Unternehmen auseinandersetzt. Unabhängig von der Branche oder Unternehmensgröße. Es ist ein Ratgeber aus der Praxis für die Praxis. Hier zeigt sich in besonderem Maße auch das enorme Fachwissen des Autors. Darüber hinaus wird das Risikomanagement etwas entmystifiziert, indem richtigerweise darauf verwiesen wird, dass nicht der „Risikomanager“, sondern der jeweilige „Prozesseigner“ für die operative Umsetzung der Risikomanagementvorgaben ist. Quasi ein Risikomanagement vom „Pförtner bis zum Chef“. In diesem Sinne: nehmen Sie sich dieses Buch zur Hand und machen Sie sich an die Umsetzung eines ganzheitlichen Risikomanagements gemäß DIN ISO 31000:2018.

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    Rezension von Prof. Dr. Bruno Brühwiler, ehem. Vorsitzender der AG Risikomangement im ISO TC 262: Die im Jahr 2009 erstmals erschienene Internationale Norm ISO 31000 wurde von der Expertengruppe des Technical Committee 262 überarbeitet und anfangs 2018 als revidierte ISO 31000 Risk management – Guidelines veröffentlicht. Die Neuerungen bestehen insbesondere darin, dass die Verantwortung der obersten Leitung bei der Gestaltung und Umsetzung noch stärker hervorgehoben und präzisiert, die Norm aber auch wesentlich klarer formuliert und gekürzt wurde. Struktur und Inhalte wurden nur unwesentlich modifiziert, was angesichts der Bedeutung der ISO 31000 nicht erstaunlich ist: Die Erstausgabe von 2009 erklomm in der Hit-Liste der ISO Normen (nach 9001 Qualitätsmanagement, 14001 Umweltmanagement, 26000 Soziale Verantwortung und 50001 Energiemanagement) rasch den 5. Platz. Auch von anderer Seite ergaben sich bemerkenswerte Rückmeldungen: Nachdem das Corporate Governance Committee der OECD im Jahr 2013 eine Umfrage zur Lage des Risikomanagements in der Führung von privaten Unternehmen und öffentlichen Institutionen in verschiedenen Ländern durchführte, ergab sich u.a. das Ergebnis, dass die ISO 31000 die Stellung des  „de-facto world standard for managing risk“ einnimmt. Angesichts dieser Qualifikation drängte es sich auf, bei der Revision die hohe Anerkennung der ISO 31000 vorerst fortzuschreiben.

    Dr. Frank Herdmann veröffentlicht nun im Beuth Verlag eine Anleitung zur Anwendung der DIN ISO 31000 in deutscher und englischer Sprache. Der Autor kann als Insider aus dem Vollen schöpfen, hat er doch in den vergangenen Jahren engagiert an der Revision der ISO 31000 mitgewirkt. Seine Anleitung folgt den drei Schritten, die in der Norm verankert sind: Zuerst muss das Rahmenwerk („framework“) festgelegt werden. Als zweiter Schritt ist der Risikomanagement-Prozess zu etablieren und schließlich dieser Prozess umzusetzen. Dabei hebt der Autor die Verpflichtung und das Engagement der obersten Leitung der Organisation besonders hervor und – was ganz wichtig ist – er weist auf die Anwendung des gesunden Menschenverstands hin, denn Risikomanagement ist Führungsinstrument und Führungstätigkeit und kann damit in keiner erfolgreichen Organisation etwas gänzlich Neues sein.

     Beim Rahmenwerk zeigt der Autor auf, wie das Risikomanagement in einem integrierten Managementsystem zusammen mit anderen wichtigen Anforderungen an die Führung einer Organisation zusammenspielt. Kernelemente der Managementsysteme sind die Planung, die Umsetzung, die Bewertung und die Verbesserung („P-D-C-A-Zyklus“) des „frameworks“. Bei der Anwendung des Risikomanagement-Prozesses weist der Autor auf die Bedeutung des systematischen Vorgehens hin, was durch die Anwendung von adäquaten Methoden unterstützt werden sollte. Einige der wichtigsten Methoden sind in der begleitenden Norm ISO/IEC 31010 enthalten.

    Der Leitfaden zum effektiven und effizienten Risikomanagement enthält in seinem letzten Teil auch einen wichtigen Hinweis auf die Rolle der Internen Revision: Die ISO 31000 ist in der ISO-Welt der Managementsysteme entstanden. Parallel dazu hat das Thema Risikomanagement in den vergangenen Jahren generell einen hohen Stellenwert erhalten, insbesondere auch in der Internen Revision. Revisoren betrachten es zu Recht als ihre Aufgabe, Risiken einer Organisation aufzuspüren und die entsprechenden Organe im Sinne der Früherkennung von bestandsgefährdenden Bedrohungen auf diese hinzuweisen. Dies verlangt das Deutsche Aktiengesetz in § 91 Abs. 2 „Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich“. Wie Herdmann schreibt, sollen sich die Revisoren jedoch nicht unbedingt um die Gestaltung der Managementsysteme kümmern. Das ist viel mehr eine Aufgabe der exekutiven Führung.

    Es ist deshalb sehr zu begrüßen, dass das Deutsche Institut für Normung DIN eine Deutsche Übersetzung der ISO 31000 veröffentlicht und dass der Beuth Verlag dies mit der Publikation von Herdmann zum Anlass nimmt, den vielen Unternehmen und Organisationen konkrete Unterstützung zu bieten, um ihr Unternehmens-Risikomanagement noch systematischer und damit wirksamer zu gestalten und damit die Wertschöpfung auch von dieser Seite her zu fördern.

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    Rezension von Dipl.-Ing. (Univ.) Mathias Wernicke, Vorsitzender des DIN Normenausschusses Organisationsprozesse (NAOrg); Lehrbeauftragter der Provadis Hochschule für Normen und Standards, Audits und Integrierte Managementsysteme: Um es vorab deutlich zu machen: Dieses Werk wurde von einem Praktiker geschrieben, der im Umgang mit dem Thema „Risiken und Chancen“ jahrelange Erfahrung hat und dieses insbesondere in seinen Tipps und Umsetzungshilfen auch sehr deutlich macht.

    Die ISO 31000:2018 ist ein wesentliches Dokument der ISO Reihe, die versucht, den Erfolg eines Unternehmens mit dem Themenfeld „Risiko und Chance“ zu verbinden. Dies ist auch durchaus gelungen, allerdings auf einer relativ hohen Abstraktionsbasis und mit Verdeutlichung von vielen Vorteilen in aufzählender Form. Dies ist nicht immer geeignet, die Einfachheit der Implementierung und die Praxisnähe zu unterstützen.

    Herr Dr. Herdmann hat in seinem Werk aus meiner Sicht erfolgreich versucht, dieses zu beheben: In 3 simplen Schritten sollte vorgegangen werden, wobei immer wieder betont wird, dass ein einfacher Ansatz anfänglich der bessere ist.

    1. Etablierung des Rahmenwerks
    2. Den Prozess einrichten
    3. Implementierung und Anwendung der RM-Schleife

    Nach einer kurzen Wiederholung der ISO 31000 Struktur werden 2 der Grundsätze besonders hervorgehoben, nämlich „integriert“ und „maßgeschneidert“, um deren herausragende Bedeutung zu verstärken.

    Am Ende der Einleitung – die unbedingt gelesen werden sollte – stehen dann die aus meiner Sicht wesentlichen Sätze: 
    „Unternehmensleiter der obersten und Manager der mittleren Ebene sollten dieses Handbuch lesen, sich einen Überblick verschaffen und loslegen – dann kann in einem zweiten Anlauf entschieden werden, ob und ggf. wie das Risikomanagement kontinuierlich ohne Überforderung der Organisation zu verbessern ist. Risikomanagement in seinen ersten Schritten ist eine einfache Aufgabe, die gesunden Menschenverstand verlangt - ……..“

    Bei den Ausführungen zur Etablierung des Rahmenwerks – die immer nahe an der Norm bleiben – wird immer wieder auf den „gesunden Menschenverstand“ hingewiesen und im Anschluss mit einfachen Grafiken der Mechanismus verdeutlicht.

    Das Einrichten des Prozesses im Kapitel 2 baut wieder auf bekannten und bewährten Elementen auf, die „RM-Schleife“ wird außerdem alternativ mit der bekannten „Ereignisgesteuerten Prozesskette« (EPK) mit Checklisten als einfachstem Hilfsmittel für die einzelnen Prozessschritte dargestellt.

    Sehr hilfreich ist auch hier das Heranziehen anderer Standards wie die ISO/IEC 31010, welche Techniken zur Umsetzung enthält. Bei der Risikobehandlung wird sehr fair darauf hingewiesen, dass dabei auch weitere Risiken entstehen können und dass deshalb der Kosten / Nutzen Betrachtung unter Berücksichtigung des Kontextes Raum gegeben werden sollte.

    Last but not least werden praktische Methoden zum Reporting, aber auch zur Bewertung der Risiken in einer 4 mal 4 Matrix angeregt, um den Aufwand zu begrenzen.

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  • Rezension von Dr.-Ing. Andreas Meier, Müller-BBM GmbH: Passend zur Neufassung der Norm DIN 4109 – Schallschutz im Hochbau ist das „Handbuch zu DIN 4109 – Schallschutz im Hochbau“ erschienen. Der Verlag kann sich glücklich schätzen – er hätte keine geeigneteren Autoren gewinnen können. Beide verfügen aufgrund ihrer Tätigkeiten, unter anderem an der Hochschule Stuttgart, über jahrzehntelange Erfahrung in der Bauakustik und dem Schallschutz. Sie haben die Neufassung der DIN 4109 in den unterschiedlichen Ausschüssen eng und in federführender Funktion begleitet.

    Neben der Kommentierung der DIN 4109 geht das Handbuch detailliert auf die physikalischen Zusammenhänge ein. Dies erklärt den Umfang von über 800 Seiten, welche mit dem gebündelten Wissen der Autoren gefüllt sind.

    Bemerkenswert am Abschnitt zu den Anforderungen ist, dass hier nicht nur eine technische Darlegung der Anforderungen präsentiert ist, sondern im besten Sinne eines Nachschlagewerkes auch die Hintergründe und zeitlichen Entwicklungen im Detail erläutert werden. Das ist insbesondere bei der Deutung und Interpretation der Anforderungen äußerst hilfreich. Die Autoren schrecken nicht davor zurück, die aus ihrer Sicht unbefriedigenden Regelungen und deren Hintergründe klar zu benennen. Der Anwender der Norm findet hier die Informationen, welche ihm bei Auslegungsfragen Unterstützung bieten können.

    Die weiteren Abschnitte zu dem Nachweisverfahren, den Bauteilkatalogen und dem messtechnischen Nachweis erläutern in einer fundierten und angemessenen Weise deren Hintergründe und Grundlagen, wobei auf alle relevanten Bauweisen und deren Einfluss auf den Schallschutz eingegangen wird. Dabei orientiert sich das Handbuch an der Struktur der Norm, so dass der Leser schnell fündig wird.

    Die Fortschreibung der Rechenverfahren durch Anwendung neuer Ansätze auf Grundlage einheitlicher europäischer Ansätze wurde in der Fachwelt durchaus kontrovers diskutiert und kritisch beäugt. Die Praxis zeigt aber, dass es dem Anwender durch die zur Verfügung stehende und zeitgemäße Berechnungssoftware erstaunlich leicht gemacht wird. Diese Tools erlauben ein rasches Berechnen und Ausprobieren unterschiedlicher Konstruktionen für den baulichen Schallschutz. Im Prinzip ist genau das Gegenteil dessen eingetreten, was zunächst von Kritikern befürchtet wurde. Allerdings besteht die Gefahr, dass der Anwender aufgrund der Einfachheit in der Anwendung das Verständnis für die physikalischen Zusammenhänge verliert. Um dem entgegenzuwirken, ist die Lektüre des neuen Handbuchs Pflicht, denn es erläutert wichtige Zusammenhänge, die dem Anwender der Norm bekannt sein müssen.

    Das neu erschienene Handbuch stellt das Nachschlagewerk dar, welches die Entstehung der DIN 4109 in ihrer aktuellen Fassung nachvollziehbar erläutert und umfassend dokumentiert. Mit entsprechender Vorkenntnis der Thematik wird zur Vertiefung ein Praxishandbuch mit Lehrbuchcharakter zur Verfügung gestellt. Damit ist das neue Handbuch eine Pflichtlektüre für alle diejenigen, die einen Einstieg in eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Schallschutz im Hochbau suchen. Es zeigt darüber hinaus wichtige Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung der Regelungen rund um den baulichen Schallschutz.

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