DIN EN ISO 8623:2011-02

Diese Norm legt die Anforderungen und die entsprechenden Prüfverfahren für destillierte Tallöl-Fettsäuren für Beschichtungsstoffe fest. ISO 8623:1997 basiert auf DIN 55961:1993-03, so dass die Anforderungen an die Tallöl-Fettsäuren und die Bestimmung des Gehaltes an freien Harzsäuren in beiden Normen identisch sind. Einzige Ausnahme ist die Anforderung an die Iodzahl nach Wijs: gegenüber der zurückgezogenen Norm DIN 55961:1993-03 wurde die Iodzahl von min. 150 g Iod/100 g auf min. 125 g Iod/100 g herabgesetzt. Die Norm ist ebenfalls harmonisiert mit ASTM D 1984-69 (Reapproved 1992) "Standard Specification for Tall Oil Fatty Acids". Die in DIN 55961:1993-03 angegebenen Richtwerte für die Fettsäurenzusammensetzung der Tallöl-Fettsäuren sind nicht in ISO 8623:1997 enthalten und wurden daher in den nationalen Anhang NA (informativ) zu DIN EN ISO 8623 übernommen. Es wurde jedoch davon abgesehen, Anforderungen an den Anteil bestimmter Fettsäuren aufzunehmen, weil hierzu noch zu wenig Erfahrungen vorliegen. Gedacht wird zum Beispiel an eine Begrenzung des 9-,12-,15-Linolensäuregehaltes auf unter 1 %, um die Vergilbungsneigung einzuschränken. Falls dies - zum Beispiel aufgrund von Untersuchungsergebnissen - notwendig erscheint, können hierüber besondere Vereinbarungen getroffen werden. In der Gleichung zur Berechnung des Gehaltes an freien Harzsäuren sind der Korrekturfaktor für die geringe Veresterung der Harzsäuren von 1,042 und der Korrekturwert für die nicht veresterten Fettsäuren von 0,1 in Übereinstimmung mit der skandinavischen Vorschrift SCAN-T14:78. Für diese Norm ist das Gremium NA 002-00-02 AA "Lackrohstoffe" im DIN zuständig.