Das Grüne Rechenzentrum

Wichtigstes Thema auf der Grünen Agenda im Rechenzentrum ist der Energiebedarf. "Grün" wird hier häufig gleichgesetzt mit "energieeffizient". In den Fachbeiträgen oder Vorträgen auf Fachkonferenzen (Data Center Dynamics, Infrakon und so weiter) zu der Entwicklung der elektrischen Anschlusswerte beziehungsweise Wärmeabgaben der informationstechnischen Einrichtungen sowie zur Entwicklung der Energiekosten wird deutlich, dass für Rechenzentren in zunehmendem Maß intelligente Lösungen hinsichtlich Energieeffizienz auf Seiten der gebäudetechnischen Infrastruktur gefragt sind. Charakteristisch für den Energieverbrauch in Rechenzentren ist die Dichte der verbrauchten Energie (Kilowatt pro m² oder pro Rack). Sie liegen zurzeit in einem typischen Bereich von 1,5 KW pro m² beziehungsweise 5 KW pro Rack. Ob die KW-Werte sich wirklich auf prognostizierte Werte von bis zu 30 kW pro Rack und mehr entwickeln, ist fraglich. Tatsache ist, dass die Anschlusswerte steigen. Die Rechenzentren in den Unternehmen sind mittlerweile häufig eigene Kostencenter geworden und damit für die Kontrolle ihrer Budgets verantwortlich. Das Umdenken der RZ-Betreiber in Bezug auf grüne Innovationen und Konzepte resultiert daher nach unserer Erfahrung mehrheitlich aus wirtschaftlichen Zwängen und Imagegründen. Dieser Artikel stellt einige Gedanken zum Themenbereich "Grünes Rechenzentrum" unter dem Blickwinkel eines Planungsbüros für Rechenzentren vor und gibt einen Überblick über die Normungs- und Standardisierungsaktivitäten.