DIN EN 15280:2011-12 - Entwurf

Dieser europäische Norm-Entwurf gilt für erdverlegte kathodisch geschützte metallische Anlagen, die durch Wechselstrom-Fahrleitungssysteme und/oder Wechselstromleitungen beeinflusst werden. Eine erdverlegte Rohrleitung (oder Anlage) im Sinne dieses Dokuments ist eine in Böden oder Wässern verlegte Rohrleitung (Anlage), wie in EN 12954 festgelegt. Bei Anwesenheit einer Wechselstrombeeinflussung sind die in EN 12954:2001, Tabelle 1, gegebenen Kriterien nicht ausreichend, um nachzuweisen, dass der Stahl gegen Korrosion geschützt ist. Dieser europäische Norm-Entwurf liefert Grenzwerte, Messverfahren, Einrichtungen zur Reduzierung der Beeinflussung und Informationen zum Umgang mit Langzeitwechselstrombeeinflussung und zur Beurteilung der Korrosionswahrscheinlichkeit durch Wechselstrom. Dieser Norm-Entwurf behandelt die mögliche Wechselstromkorrosion von metallischen Rohrleitungen aufgrund der Wechselstrombeeinflussung der durch Wechselstromsysteme verursachten Streuströme durch induktive, leitende oder kapazitive Kopplung mit Wechselstromnetzen und die maximal zulässigen Grenzwerten dieser beeinflussenden Effekte. Er berücksichtigt die Tatsache, dass das ein Langzeiteffekt ist, der nur bei normalen Betriebsbedingungen auftritt. Kurzzeitbeeinflussung durch Wechselstrom, die bei Störfallbedingungen im Wechselstromnetz auftritt, wird keine Wechselstromkorrosion verursachen. Dieser Norm-Entwurf behandelt nicht die mit Wechselspannungen verbundenen Sicherheitsaspekte. Diese werden in nationalen Normen und Rechtsvorschriften behandelt (siehe FprEN 50443). Dieses Dokument ist im Technischen Komitee CEN/TC 219 "Kathodischer Korrosionsschutz" ausgearbeitet worden, dessen Sekretariat vom BSI (Großbritannien) gehalten wird. Für die deutsche Mitarbeit ist der Arbeitsausschuss NMP 171 "Korrosion und Korrosionsschutz" des Normenausschusses Materialprüfung (NMP) verantwortlich.