VDI 3822:2023-12

Diese Richtlinie gibt einen Leitfaden, um Erfahrungen aus Schadensanalysen systematisch auswerten und zugänglich machen zu können. Die Richtlinie vereinheitlicht Begriffe, sodass Schadensarten einheitlich benannt und beschrieben werden können. Darüber hinaus liefert sie eine Anleitung zur systematischen Vorgehensweise bei der Schadensanalyse, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse verschiedener Untersuchungsstellen zu gewährleisten. Zudem weist sie auf die Erfordernis einer nachvollziehbaren Dokumentation hin.

Systematische Schadensanalyse: Schritt für Schritt durch Bestandsaufnahme, Untersuchung, Bewertung und Dokumentation

Auch bei sorgfältiger Vorbeugung sind Schäden in Produktionsprozessen nicht zu hundert Prozent zu vermeiden. Die gründliche Schadensanalyse jedoch hilft, die Wahrscheinlichkeit weiterer Vorfälle zu verringern – „aus Fehlern wird man klug, drum ist einer nicht genug“, sagt der Volksmund und beschreibt damit den unbestreitbaren Nutzen analysierter Schadensfälle für die Optimierung. Von der Bestandsaufnahme über die Hypothese bis zur Analyse und Auswertung sollte die Schadensanalyse ein strukturierter Vorgang sein, um den größtmöglichen Nutzen aus ihr ziehen zu können. Die Richtlinienreihe VDI 3822 liefert ein Grundgerüst aus Festlegungen und Hinweisen, die dazu beitragen, das Optimierungspotenzial aus entstandenen Schäden zu nutzen und somit für die zukünftigen Abläufe ein geringeres Risiko zu erwirken. Die Richtlinie VDI 3822 selbst enthält dabei die Grundlagen der Schadensanalyse. Sie richtet sich an Verantwortliche in Betrieben, insbesondere im Bereich Risiko- und Schadensmanagement, und kann generell in jedem Unternehmen, jeder Behörde und Institution für verbesserte Prozessabläufe sorgen. Die Richtlinie stellt die Grundlage für die weiteren, werkstoffspezifischen Blätter der Richtlinienreihe dar.
 

Verwendung der Richtlinie

Die Richtlinie VDI 3822 beschreibt das systematische Vorgehen bei Planung, Art und Umfang der einzelnen Schritte im Rahmen einer optimalen Schadensanalyse. Dazu legt sie die Begrifflichkeiten der Schadensanalyse fest und entwirft eine sinnvolle Systematik der Klassifizierung und Beschreibung.

Richtlinie VDI 3822 enthält eine Anleitung zum systematischen Vorgehen in der Schadensanalyse. Dies beinhaltet auch einen Leitfaden zur Sicherstellung der Vergleichbarkeit von Ergebnissen unterschiedlicher Untersuchungsstellen und die Gestaltung der zur Analyse gehörenden Dokumentation.

Es wird der Prozess der Schadensanalyse vorgestellt: Schadensbeschreibung – Bestandsaufnahme – Schadenshypothese(n) – instrumentelle Analysen – Untersuchungsergebnisse – Schadensursache(n) – Schadensabhilfe. VDI 3822 erläutert die jeweiligen Schritte im Ablauf und definiert auch Verantwortlichkeiten.

Im Rahmen der nachvollziehbaren Dokumentation wird beschrieben, welche Begriffe zu verwenden sind und wie das passende Dokumentations- und Archivierungssystem auszuwählen ist.

Die Richtlinie gilt für einzelne Schäden sowie für Serienschäden.

Aus dem Inhalt

• Anwendungsbereich
• Begriffe
• Richtlinienreihe VDI 3822
• Durchführung der Schadensanalyse
• Wissensmanagement und Dokumentation
• Schrifttum

03.100.40, 03.100.50

Dieses Dokument ersetzt VDI 3822:2011-11 .