DIN EN 14791:2014-12 - Entwurf

Dieser europäische Norm-Entwurf legt das Standardreferenzverfahren (SRM) zur Bestimmung des Schwefeldioxidgehalts in Abgasen, die aus Abgaskanälen in die Atmosphäre emittiert werden, fest. Es basiert auf einer Probenahmeeinrichtung und zwei analytischen Verfahren: die Ionenchromatographie und das Thorin-Verfahren. Für die Geräte werden zu bestimmende Verfahrenskenngrößen und Mindestanforderungen festgelegt, die von Messeinrichtungen auf Basis dieses Messverfahrens eingehalten werden müssen. Das SRM gilt für wiederkehrende Messungen und für die Kalibrierung oder Überprüfung von automatischen Messeinrichtungen (AMS), die aus gesetzgeberischen oder anderen Gründen stationär an einem Abgaskanal installiert sind. Darüber hinaus werden Anforderungen zum Nachweis der Gleichwertigkeit von Alternativverfahren mit dem Standardreferenzverfahren durch Anwendung der prEN 14793 festgelegt. Das in diesem Norm-Entwurf beschriebene Messverfahren wurde in Feldversuchen an Abfallverbrennungsanlagen, Mitverbrennungsanlagen und Großfeuerungsanlagen mit Probenahmedauern von 30 min im Bereich von 0,5 mg/m³ bis 2 000 mg/m³ Schwefeldioxid mit der ionenchromatographischen Variante und von 5 mg/m³ bis 2 000 mg/m³ Schwefeldioxid für das Thorin-Verfahren validiert, entsprechend den in der Richtlinie 2010/75/EU festgelegten Emissionsgrenzwerten. In den EU-Richtlinien werden die Grenzwerte ausgedrückt in Milligramm Schwefeldioxid je Kubikmeter in trockenem Gas und bei Normbedingungen von 273 K und 101,3 kPa. Die überarbeitete Fassung der DIN EN 14791:2006 enthält Korrekturen und Anpassungen an neuere Normen. Dazu zählen insbesondere: - die Richtlinie 2000/76/EU wurde durch die Richtlinie 2010/75/EU ersetzt; - die normative Verweisung auf EN 13284-1 wurde durch EN 15259 hinsichtlich der Anforderungen an Messstrecken und Messplätze sowie an die Messaufgabe und den Messplan ersetzt; - die Definitionen wurden unter Berücksichtigung der Definitionen in EN 15259 und der neuen Version des VIM (2012) überarbeitet; - die Nachweisgrenze wurde aus der Liste der Definitionen und Mindestanforderungen gestrichen, da die Wiederholpräzision am Nullpunkt geeigneter ist; - der Absorptionswirkungsgrad des ersten Absorbers muss besser als 95 % sein oder die Sulfatmenge im zweiten Absorber muss unter der Bestimmungsgrenze (an-stelle der Nachweisgrenze) liegen; - zur Ermittlung der Homogenität des Abgasprofils wurde eine Verweisung auf EN 15259 eingefügt; - die Gleichung von sr wurde weiterentwickelt; - die Standardabweichung sr,limit wurde auf Basis der neuen Regeln der prEN 14793 neu berechnet; - ein Schätzwert für die Unsicherheit, der auf Basis der Vergleichpräzision berechnet wird, wurde hinzugefügt und ersetzt die Größe "externes Vertrauensintervall"; - die Darstellung der Berechnung der Unsicherheitsbilanz wurde verbessert; - die Darstellung der Gleichwertigkeit des chromatographischen Verfahrens mit dem Thorin-Verfahren wurde verbessert und an die prEN 14793 angepasst; - ein neuer Anhang zur Berechnung der Unsicherheit auf Grund der Angabe der Konzentration für trockenes Gas und für Sauerstoffbezugsbedingungen wurde eingefügt. Dieser Norm-Entwurf richtet sich insbesondere an Prüflaboratorien, die Standardreferenzverfahren im Rahmen wiederkehrender Messungen einsetzen, an Anlagenbetreiber und an Aufsichtsbehörden. Dieser Norm-Entwurf behandelt insbesondere Aspekte des Umweltschutzes und der Qualitätskontrolle bei der Emissionsüberwachung. Für diesen Norm-Entwurf ist das Gremium NA 134-04-01 AA "Emissionsmessverfahren" im DIN zuständig.