DIN EN 16991:2016-06 - Entwurf

Seit den späten 1990er Jahren unterliegen die Herangehensweisen an Inspektionen und Instandhaltungen in der Industrie einer Entwicklung von einem vorschreibenden und zeitbasierten Ansatz in eine risikobasierte Alternative. Dieser Trend wird offensichtlich durch den Wunsch vorangetrieben, Produktionszeiten zu steigern, ungeplante Ausfallzeiten aufgrund korrektiver Instandhaltungsmaßnahmen zu reduzieren und/oder solche Anlagenzustände zu unterbinden, die letztlich zu einem Ausfall oder zu einem unerwünschten Einfluss auf die Prozesssicherheit führen würden. Das Hauptziel dieser Norm ist es, die Einführung von risikobasierten Inspektions- und Instandhaltungsprogrammen in industriellen Anlagen auf eine dokumentierte und effiziente Art und Weise zu erleichtern während gleichzeitig die selben rechtlichen Vorschriften eingehalten und die Leistungsfähigkeit hinsichtlich Zeit, Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz entweder beibehalten oder sogar verbessert wird. Der RBIF befasst sich vornehmlich mit statischen Behälteranlagen (zum Beispiel Tanks, Rohrleitungen), dynamischen/rotierenden Behälteranlagen (zum Beispiel Pumpen, Turbinen, Ventile) sowie Druckbegrenzungsgeräten, kann aber auf andere Arten von Geräten und Anlagen, soweit angemessen, ausgeweitet werden. Er befasst sich vornehmlich mit Geräten, Anlagen und/oder Systemen, die sich bereits in ihrer aktiven Betriebsphase befinden, kann aber ebenso in der Gestaltungsphase zur Analyse und Bestimmung der Instandhaltungs- und Inspektionsstrategien oder in der Phase der Lebensverlängerung angewandt werden. Der RBIF-Ansatz kann auch dazu verwendet werden, sicherzustellen, dass Zielsetzungen hinsichtlich Gesundheit, Sicherheit und Umwelt erfüllt werden, unter der Voraussetzung, dass rechtliche Anforderungen umgesetzt und die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden.