DIN EN ISO 20323:2021-04 - Entwurf

Dieses Dokument legt Bedingungen für die Bestimmung der Zugeigenschaften von Keramikmatrix-Verbundrohren mit kontinuierlicher Faserverstärkung bei Umgebungstemperatur in Luftatmosphärendruck fest. Dieses Dokument ist spezifisch für die Rohrgeometrien, da sich die Faktoren der Faserarchitektur und der Probengeometrie in Verbundrohren im Vergleich zu flachen Proben deutlich unterscheiden. Dieses Dokument enthält Informationen zu den einachsigen Zugeigenschaften und der Zugspannungs-Dehnungs-Reaktion wie Zugfestigkeit und Dehnung, Zugelastizitätsmodul und Poisson-Verhältnis. Die Informationen können für die Materialentwicklung, die Kontrolle der Herstellung (Qualitätsversicherung), den Materialvergleich, die Charakterisierung, die Zuverlässigkeit und die Generierung von Konstruktionsdaten für rohrförmige Komponenten verwendet werden. Dieses Dokument befasst sich mit verschiedenen vorgeschlagenen Methoden zur Herstellung von Teststücken, ist jedoch nicht darauf beschränkt. Sie gilt hauptsächlich für Keramik- und/oder Glasmatrix-Verbundrohre mit einer durchgehenden Faserverstärkung: unidirektional (1D-Filamentwicklung und Klebebandauflage), bidirektional (2D-Geflecht und -Bindung) und bidirektional (xD, mit 2 < x <3), entlang der Rohrachse belastet. Die in dieser internationalen Norm ausgedrückten Werte entsprechen dem Internationalen Einheitensystem (SI). In den meisten Fällen werden Keramikmatrix-Verbundwerkstoffe, die bei hoher Lufttemperatur verwendet werden sollen, mit einer Antioxidationsschicht beschichtet.
Dieses Dokument wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 206 "Fine ceramics" erarbeitet und ohne Änderungen vom Technischen Komitee CEN/TC 184 "Hochleistungskeramik" übernommen, dessen Sekretariat von DIN gehalten wird.
Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 062-02-94 AA "Prüfung von Hochleistungskeramik - Keramische Verbundwerkstoffe" im DIN-Normenausschuss Materialprüfung (NMP).