DIN EN 927-14:2023-03

Holz als natürliches Baumaterial im Außenbereich kann durch einen Beschichtungsfilm gegen Regen, Sonnenlicht und mikrobiellen Befall geschützt werden, um so sein Aussehen und seine mechanische Integrität über viele Jahre hinweg zu sichern. Da jedoch die meisten Beschichtungen zu einem gewissen Grad durchlässig für Feuchtigkeit aus Regen und Luft sind, kommt es zum Quellen von Holz und Beschichtung. Beim Trocknen kommt es mithin zum Schrumpfen von Holz und Beschichtung. Das Ausmaß des Quellens und Schrumpfens hängt von der aufgenommenen Menge an Feuchtigkeit ab und variiert je nach Holzart und Bewegungsrichtung des Holzes (längs < radial < tangential). Dieses zyklische Ausdehnen und Zusammenziehen führt im Laufe der Zeit zu unterschiedlichen Spannungen im Oberflächenschutz. Idealerweise sollte die Beschichtung auf Dauer intakt bleiben und das Holzsubstrat fortlaufend schützen. Ein Beschichtungsstoff, der zu starr und spröde ist, wird reißen und versagen, wodurch es zu einer erhöhten Feuchtigkeits- und Wasseraufnahme, zu mikrobiellem Befall, schließlich zum vollständigen Versagen der Beschichtung und möglicherweise zum Zerfall des Holzes kommen kann. Die Zugeigenschaften von Beschichtungen sind daher von besonderer Bedeutung für die Nutzungsdauer der Beschichtung und des Holzsubstrats. Dieses Dokument legt ein Verfahren zum Bestimmen der Eigenschaften bei Zugbelastung von freien Beschichtungsfilmen, insbesondere für Holz im Außenbereich, fest. Typische Zugeigenschaften von Interesse sind das Elastizitätsmodul, die Zugfestigkeit und die Bruchdehnung während der Ausdehnung eines freien Beschichtungsfilms bei konstanter Prüfgeschwindigkeit. Die in diesem Dokument festgelegten Prüfverfahren sind auf Beschichtungen anwendbar, aus denen freie Filme hergestellt werden können. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 002-00-15 AA "Bautenbeschichtungen" im DIN-Normenausschuss Beschichtungsstoffe und Beschichtungen (NAB).