DIN EN ISO 13438:2005-02

Bei vielen Anwendungen im Bauwesen können Geokunststoffe und geokunststoffverwandte Produkte mit dem im Boden vorhandenen Wasser oder mit wässrigen Lösungen in Kontakt geraten. Gleichzeitig können sie in bestimmten Bauwerkteilen mit Sauerstoff in Berührung kommen, was zu erhöhten oxidativen Abbauprozessen führt. Diese Prozesse verlaufen im Allgemeinen sehr langsam.
Der Zweck der Norm besteht darin, ein Auswahlprüfverfahren für die Oxidationsbeständigkeit von Geokunststoffen und geokunststoffverwandten Produkten mit einer Einsatzdauer von bis zu 25 Jahren zur Verfügung zu stellen. Um ausreichend kurze Belastungsdauern zu erreichen, die für die Auswahlprüfung notwendig sind, muss der oxidative Abbauprozess beschleunigt werden. Diese Beschleunigung kann entweder durch Temperaturerhöhung oder durch Erhöhung der Konzentration des aktiven Reaktionspartners erreicht werden. Eine Temperaturerhöhung kann zu der Oxidationsgeschwindigkeit führen, die durch die Sauerstoffdiffusion begrenzt ist, wodurch die Beschleunigung unwirksam wird. Das gilt besonders für Werkstoffe mit einem niedrigen Verhältnis von der Oberfläche zum Volumen und weniger für Faservliesstoffe aus feinen Fasern.
Die Prüfung ist auf Produkte aus Polypropylen und Polyethylen anwendbar. Die erhaltenen Daten eignen sich für Auswahlzwecke, jedoch nicht zur Ableitung von Leistungskennwerten wie Lebensdauer, falls sie nicht durch weitere Untersuchungsergebnisse gestützt werden. Die Norm sollte unter Hinweis auf den DIN-Fachbericht 86 "Geotextilien und geotextilverwandte Produkte - Leitfaden zur Beständigkeit (CEN-Bericht 13434)" angewendet werden.