DIN ISO 7475:2004-04

Die zugrunde liegende Internationale Norm ISO 7475 ist vom ISO/TC 108/SC 1 "Auswuchten einschließlich Auswuchtmaschinen" unter deutscher Projektleitung als Weiterentwicklung von ISO 7475:1984 und DIN 45690 erarbeitet worden. Die deutsche Übersetzung wurde im Gemeinschaftsausschuss NALS/VDI C 6 UA 1 "Auswuchten und Auswuchtmaschinen" ausgearbeitet.
Ein Ziel bei der Konstruktion und dem Einsatz von Auswuchtmaschinen ist es, die Gefährdungen möglichst gering zu halten, die direkt von der Benutzung der Maschine ausgehen. Spezialauswuchtmaschinen, wie sie z. B. in der Serienfertigung der Automobilindustrie benutzt werden, besitzen üblicherweise alle notwendigen Schutzmaßnahmen, weil das auszuwuchtende Werkstück sowie die Betriebsbedingungen der Maschine bekannt sind. Bei Universal-Auswuchtmaschinen sind jedoch dem Hersteller der Auswuchtmaschine die auszuwuchtenden Werkstücke nicht bekannt, und er hat daher keinen Einfluss auf die Einsatzart.
Da in der Norm Auswuchtmaschinen und Schutzmaßnahmen allgemein behandelt werden, können keine Details des Risikos bei speziellen Rotortypen und speziellen Auswuchtanlagen angegeben werden.
In der Norm sind die Anforderungen an Verkleidungen und andere Schutzmaßnahmen festgelegt, die dazu dienen, die mechanischen Gefährdungen so gering wie möglich zu halten, die vom Rotor in der Unwucht-Messstation einer fliehkraftnutzenden Auswuchtmaschine ausgehen. Des Weiteren sind die signifikanten Gefährdungen aufgeführt, die Sicherheitsanforderungen und/oder Schutzmaßnahmen zur Vermeidung der Gefährdungen genannt sowie Vorgehensweisen zur Nachprüfung dieser Anforderungen bzw. Schutzmaßnahmen angegeben.
In der Norm sind verschiedene Schutzklassen, die Verkleidungen und andere Schutzmaßnahmen gewähren, sowie die Grenzen der Anwendbarkeit für jede Schutzklasse definiert.
Die wesentlichen Änderungen gegenüber ISO 7475:1984 und DIN 45690 beziehen sich auf die Erweiterung des Bereichs möglicher Teilchengeschwindigkeiten, die Heranziehung der flächenbezogenen Energie eines Teilchens als Kriterium für die Fähigkeit des Verkleidungsmaterials, ein vom Rotor wegfliegendes Teilchen zu halten, die Heranziehung der absoluten Energie eines Teilchens als Kriterium für die Stabilität der Befestigung der Verkleidung als Ganzes oder einzelner Elemente, die Berücksichtigung des Impulses eines Teilchens, das gegen eine frei stehende Schutzeinrichtung prallt, sowie die Behandlung weiterer Sicherheitsaspekte, die für Auswuchtmaschinen typisch sind und einen Bezug zur Unversehrtheit der Bedienungsperson haben.