Nutzen semantischer Technologien in der Normung und Anwendung

Das Deutsche Normenwerk mit seinen über 38000 aktuellen Normen und Norm-Entwürfen stellt einen großen Wissensfundus dar, der von den DIN-Normenausschüssen (DIN-NA) erarbeitet und gepflegt und von den Normenanwendern mehrwertstiftend genutzt wird. Doch wie findet der Anwender die für seine konkrete technische Fragestellung anzuwendenden Normen und wie kann er sicher sein, dass es nicht auch noch andere relevante Dokumente gibt? Experten auf einzelnen Fachgebieten kennen "ihr" Normenwerk sehr gut. Sobald jedoch über die Grenzen eines Fachgebiets hinausgehendes Wissen über Normen gefragt ist, zum Beispiel wenn neue konvergente Normungsfelder erschlossen werden, wird es schwierig, Fachkenner zu finden, die das Normenwerk auch in der Breite gut genug kennen, um mit Verlässlichkeit Auskunft zu geben. Volltextsuchen über 38000 Dokumente hinweg helfen auch nur bedingt weiter, denn die Vielzahl an sequentiell aufgezeigten Suchergebnissen kann die Verbindungen zwischen zusammenhängenden Inhalten nicht aufzeigen. Hier helfen Systeme weiter, die Normentexte tiefergehend analysieren, mit vorhandenen Informationen verknüpfen und die untersuchten Normen zueinander inhaltlich in Beziehung setzen können. Die DIN Software GmbH (DS) hat seit 2012 ein innovatives System namens "Semantisches Normen-Informations-Framework" (SNIF) entwickelt. Der vorliegende Beitrag stellt die Entwicklung vor und zeigt die Anwendungen der Technologie in der DIN-Gruppe und den Nutzen für Anwender (Kunden) auf.